Das Rathaus in Oslo ist eines der markantesten Gebäude der Stadt.

Nach der Auflösung der Union mit Schweden 1905 entstand die Idee, ein neues, repräsentatives Gebäude zu errichten.
Den Architektenwettbewerb gewannen Arnstein Arneberg und Magnus Poulsson. Wegen des Ersten Weltkriegs musste der Bau jedoch verschoben werden. Erst 1931 wurde der Grundstein gelegt. Der 2. Weltkrieg verzögerte die Fertigstellung erneut, so dass es erst 1950 eröffnet wurde.


Auffallend ist vor allem die rote Backsteinoptik, architektonisch gehört es der Nationalromantik, dem Klassizismus und dem Funktionalismus an.
Der Ostturm ist 66 m (wegen der Glocken) und der Westturm 63 m hoch. In den Türmen befinden sich auch die Büros der Mitarbeiter.
Die Grundfläche beträgt 4.560 m², die Nutzfläche ca. 38.000 m².
Die große oder zentrale Halle hat eine Fläche von 1.500 m².

Die sehr markante künstlerische Innenausstattung soll die Geschichte Norwegens darstellen – das norwegische Volk steht im Mittelpunkt. Themen wie Arbeiterbewegung, Handwerk und Handel, Kunst und Kultur, Freud und Leid werden aufgegriffen. Aber auch die Zeit des Krieges und der Besatzung, mit Unterdrückung, Kollaboration und Widerstand, wurden thematisiert.
Für die Ausstattung konnten einige der bekanntesten Künstler Norwegens gewonnen werden.






Das Rathaus wird jährlich für über 350 Veranstaltungen genutzt und am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, findet im großen Saal die Verleihung des Friedensnobelpreises statt.

Da kann es schon mal vorkommen, dass das Rathaus wegen einer Veranstaltung für Besucher geschlossen ist.
Das Glockenspiel mit 49 Bronzeglocken im Ostturm erklingt 18 Mal täglich zur vollen Stunde.
Jeden ersten Samstag im Monat (September bis Mai) findet um 11 Uhr ein Glockenspiel-Konzert statt, im Juni, Juli und August sonntags um 15 Uhr.

Das Gebäude kann täglich von 9.00 bis 16.00 Uhr besichtigt werden.
Vor einigen Jahren konnte man das Gebäude noch ohne Kontrollen betreten, aber die Zeiten haben sich geändert und nun ist auch hier die Personen- und Taschenkontrolle obligatorisch und unumgänglich. Und Kontrolle bedeutet hier ein Torbogen, wie man sie vom Flughafen kennt, und eine Taschenkontrolle mittels Röntgengerät. Da kann es schon mal zu Verzögerungen kommen, bis die Leute alles aus den Taschen geholt haben, vor allem wenn größere Gruppen rein wollen.

Im Sommer finden regelmäßig kostenlose Führungen (englisch/norwegisch) statt, jeweils um 10:00, 12:00 und 14:00 Uhr, Dauer 45 min, Anmeldung sind nicht möglich.

Bilder: Norwegen Journal
Stand: 01.2024
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