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Norwegische Türdrücker

Oder, wie öffne ich eine Tür in Norwegen, Probleme und Erkenntnisse

Aktualisiert: 21.10.2022

Auch auf dem Campingplatz Bogstad habe ich einen, sagen wir einmal, faszinierenden Türdrücker vorgefunden.

Als ich zum ersten Mal versuchte die Tür zur Gjestekjøkken zu öffnen, habe ich das klassisch versucht – den Griff kräftig nach unten drücken – leider passierte nichts, die Tür ließ sich nicht öffne.

Später sah ich eine Frau, die ebenfalls erfolglos versuchte die Tür zu öffnen. Was mich wiederum beruhigt, ich bin mit meinem Scheitern nicht alleine. Oder anders formuliert, die Tür bedarf einer Erklärung – scheint ja nicht so einfach zu sein.

Bei dieser Tür muss man Türdrücker nach oben ziehen, dann erst kann man die Tür öffnen.

Da musste ich erst einmal drauf kommen.

Ach ja, als Notausgang vielleicht etwas ungewohnt und unpraktisch, wenn man intuitiv den Griff nach unten drückt!


Bei meinem letzten Besuch des Campingplatzes Sjølyst hörte ich plötzlich einen Mann rufen: „Hallo…hallo können Sie mich rauslassen…?“

Etwas irritiert schaute ich mich um und sah den Kopf eines Mannes fragend aus dem kleinen Fenster des Toilettenhäuschens schauen.

Mir war sofort klar, worum es ging und was der Mann für ein Problem hatte, er kam nämlich nicht raus, den er konnte die Tür nicht von innen öffnen.

Warum mir das klar war…ich hatte im letzten Jahr das gleiche Problem, wie ich dem Mann lachend erklärte, nachdem ich ihn aus seinem „Häuschen“ befreit hatte.

Von außen öffnet man die Tür mit dem Zahlencode, will man den Raum aber verlassen, muss man den „Türmechanismus“ verstanden haben.

Denn gewöhnlich dreht man den Handdrücker oder was auch immer im Uhrzeigersinn nach rechts, um eine Tür zu öffnen, oder man drückt einfach auf den Türgriff.

Bei diesem Verschluss muss man einen kleinen Handgriff aber, gegen den Widerstand einer Feder, nach links drehen. Was ansonsten „abschließen“ bedeutet. Der Türdrücker alleine reicht nicht aus.

Und so dreht man anfangs an diesem Knopf und geht dann irgendwann in genervtes Fluchen oder massivere Handgreiflichkeiten über, in der Hoffnung, die Tür irgendwie geöffnet zu bekommen.

Der Mann schaute nicht sehr glücklich drein, als ich die Tür lachend öffnete, ich erklärte aber auch sofort, dass ich auch schon einmal „befreit“ werden musste. Das schien ihm aber trotzdem kein Trost zu sein.

Auf einem anderen Campingplatz habe ich einmal eine Tür mit zwei dieser Drehknöpfe vorgefunden, deren Funktionsweise ich mir bis heute nicht erklären kann.

Da es die Tür der Dusche war, habe ich sie letztlich offen gelassen, wenn einer reinschaut, merkt er ja, dass die Dusche schon benutzt wird. Dies erschien mir immer noch einfacher zu sein, als sie nachher, wenn ich die Tür zufällig verschlossen haben sollte, nicht mehr öffnen zu können.

Nebenbei, als Fluchttüren sind derartige Mechanismen nur bedingt zu empfehlen, zumindest sollte man es geübt und verstanden haben.

Und hier ist jetzt die Anleitung:

Und so können Kleinigkeiten für Verwirrung und Heiterkeit sorgen – wenn auch nicht immer bei allen!