Die Olsenbande und ihr Haus in Oslo
Wer kennt sie nicht die Olsenbande (Olsenbanden) – oder, so muss man fast fragen – wer kennt sie noch? Die Filmkomödien aus Dänemark – und Norwegen.
Von 1968 bis 1998 versuchten die Mitglieder der Olsenbande, ein Trio von Kleinganoven, unter der Führung des Anführer Egon Olsen, immer wieder durch verschiedene Verbrechen, den „großen Coup“ zu landen.
Leider klappte das selten, aus verschiedenen Gründen, vielleicht stellten sie sich einfach zu „ungeschickt“ an. Die Filme enden meistens damit, dass Egon Olsen verhaftet wird oder ein anderer die Beute bekommt. Im Gefängnis hat er dann Zeit, sich einen neuen, todsicheren Plan auszudenken.
Die Protagonisten waren bei den Zuschauern beliebt, da sie mit den gleichen Alltagsproblemen zu kämpfen hatten, die auch die Zuschauer kannten. Außerdem waren die Folgen familienfreundlich und sprachen breite Bevölkerungsschichten an.
Die Originalserie kam aus Dänemark und spielte in Kopenhagen, und diese Folgen werden auch meistens in Deutschland ausgestrahlt.
In der ehemaligen DDR und in Skandinavien waren die Sendungen populärer als in der Bundesrepublik.
Aber wer weiß schon, dass es auch eine norwegische Olsenbande gab?
Ab 1969 wurde eine norwegische Version der Olsenbande gedreht. Insgesamt gab es 14 Folgen.
Jetzt spielten die Geschichten in Oslo.
Dabei handelte es sich nicht um eine Serie, die aufeinander aufbaut, die Handlung der jeweiligen Folge ist immer in sich abgeschlossen.
In der norwegischen Serie dient der Olsenbande das Haus in der Ullensaker Gata 1A im Ortsteil Kampen als Hauptquartier, es war auch der Wohnsitz von Egon Olsen.
Ab 2006 folgten dann noch die Folgen der „Olsenbande Junior“, die ebenfalls auf den dänischen Originalen basierten.
Ein Blaues Schild an der Fassade erinnert an die Filmgeschichte.
Die Gründe für eine norwegische Neuverfilmung lagen vor allem in der Einschätzung der Norweger, dass der dänische Humor und der nationale Bezug auf Dänemark und Kopenhagen das norwegische Publikum nicht so begeistern würde.
Und so wurden die neuen Folgen in Oslo gedreht, die dann auch in Norwegen zu einem großen Erfolg wurden.
Anfangs hielt man sich noch an die dänischen Vorlagen und Drehbücher. Die späteren Folgen hatten aber einen stärkeren Bezug zu Norwegen und ihre Handlungen unterschieden sich von den dänischen Originalen und die Reihenfolge der Drehbücher wurde verändert. Die norwegischen und die dänischen Filme sind also in ihren Handlungen nicht immer identisch.
Auch die Namen der Filmfiguren wurden norwegisiert, also in der Schreibweise angepasst oder es wurden gleich norwegische Namen verwendet.
Nach 13 Folgen endete 1984 die Erfolgsgeschichte, die letzte Folge erschien 1999.
In Oslo gibt es seit 2017 neben dem Gefängnis in Grønland auch eine „Egon Olsens Alle“.
Durch einen Beschluss des Stadtteilrats wurde die bis dahin namenlose Allee umbenannt. Sie führt zum ehemaligen Haupteingang des Gefängnisses (Grønlandsleiret 44) und daher gibt es dort auch keine Anwohner.
In der Filmreihe warteten hier immer die Angehörigen und Komplizen auf Egons Entlassung.
Die Namensänderung gefiel den Gefängnisinsassen jedoch nicht, sie fühlten sich „nicht ernst genommen“ (NRK).
Der Name wurde jedoch beibehalten.
Quellen
Bilder: Norwegen Journal
Stand: 07.2024
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