– Ankerbrua in Grünerløkka –
Um es gleich vorweg zu nehmen, die Eventyrbrua heißt offiziell Ankerbrua. Aber wegen der vier großen Bronzeskulpturen, die sich alle auf bekannte norwegische „Märchen“ (norw. eventyr) beziehen, bekam sie im Volksmund den Namen „Eventyrbrua“ – die Märchenbrücke.
Die Ankerbrua überquert im Stadtteil Grünerløkka den Fluss Akerselva, der durch Oslo fließt. Die Straße Torgata verbindet über die Brücke die Hausmannsgate mit der Søndre gate.
Der Name Anker stammt von dem Reeder und Kaufmann Christian Anker (1711-1765). Nach ihm wurden in der Umgebung u.a. auch das Studentenwohnheim Anker boligig, Ankerparken, das Anker Hostel und das Anker Hotel benannt.
Die heutige Brücke aus Granit wurde im Jahre 1926 im Jugendstil erbaut. 1937 wurden dann die Skulpturen hinzugefügt. Sie ersetzt die alte Holzbrücke aus dem Jahre 1874.
Die Skulpturen wurden von dem norwegischen Künstler Dyre Vaa entworfen.
Die Figuren beziehen sich auf:
Kari Trestakk
Sie ist die Tochter eines Königs, die von ihrer neuen Stiefmutter gequält wird und mit einem Stier in den Wald flieht. Dort muss sie sich mit Trollen auseinandersetzen, später arbeitet sie als Magd in einem Schloss, trifft den Prinzen und … letztlich findet er sie anhand ihres goldenen Schuhs wieder, sie heiraten und sind glücklich bis an ihr Lebensende.
Kvitebjørn kong Valemon
Ein König hat drei Töchter, von denen die ersten beiden eine Prüfung nicht bestehen, die dritte Tochter hingegen besteht die Prüfung eines Bären. Der Bär ist aber ein Prinz, der von einer bösen Hexe verzaubert wurde. Nach vielen Jahren, der Bär musste zur Hexe zurück, da sie ihn heiraten wollte, folgt sie ihm, besteht verschiedene Prüfungen und findet den Bären im Schloss der Hexe. Kurz vor der Hochzeit mit der Hexe wird diese getötet und der Bann wird gebrochen.
Kvitebjørn kong Valemon – Wikipedia
Veslefrikk med fela
(der kleine Frikk mit der Geige ) – Als Lohn für eine geleistete Arbeit bekommt er drei Schillinge, die er später aber anderen, armen Leuten gibt, die noch weniger haben als er. Als Lohn für diese Selbstlosigkeit, werden ihm drei Wünsche gewährt. Er erlebt noch weitere Abenteuer, bis er verraten und zum Tode verurteilt wird. Er hat aber eine Zaubergeige, mit der ihm die Flucht gelingt.
Peer Gynt
Ein Märchen aus Gudbrandsdalen, berühmt wurde es durch Henrik Ibsen.
Peer lebt in seiner verträumten Welt, im Laufe seines Lebens muss er Abenteuer bestehen, kommt zu Reichtum und verliert alles wieder, erst nach über 30 Jahren trifft er seine ihn liebende Solvejgs wieder, die ihm verzeiht.
Eventyrveien in Oslo
Dann gibt es aber auch noch den Eventyrveien, eine Straße im Stadtteil Nordre Aker.
Als die Wohnsiedlung 1925 geplant wurde, ließ man sich von den norwegischen Märchen inspirieren. So wurde der offizielle Name Eventyrveien gewählt. In der Umgebung finden sich weitere Namen oder Bezüge zur norwegischen Geschichte, so zum Beispiel Tyrihansveien, Moltke Moes veien (ein norwegischer Volkskundler 1859-1913), Veslefrikkvien, Bukken Bruses, Trollsvingen und so weiter.
Die Standorte mit Google maps
Eigene Bilder und commons.wikimedia.org
Stand: 01.2024
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